Politischer Austausch zur Kinderarmut bei Kinderchancen Singen e.V.

Am vergangenen Samstag besuchte die FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Ann-Veruschka Jurisch und ihr Fraktionskollege Martin Gassner-Herz aus dem Ortenaukreis den Verein Kinderchancen Singen e.V. Gassner-Herz, der als Fachpolitiker für die Thematik der Kinderarmut zuständig und in Berlin unter anderem Berichterstatter für das geplante Kinderchancenportal und die Kindergrundsicherung ist, erhoffte sich wertvolle Einblicke für seine Arbeit in der Hauptstadt. Als Migrationspolitikerin und Wahlkreisabgeordnete interessiert sich Jurisch ganz besonders auch für die integrationspolitischen Aspekte der Arbeit von Kinderchancen Singen.

Kinderchancen Singen e.V. ist ein Zusammenschluss von sozialen Initiativen und Verbänden, Schulen und Kindertagesstätten, der Stadt Singen sowie Unternehmen und engagierten Personen mit dem Ziel, die Lebenssituation von Kindern in Singen nachhaltig zu verbessern. Alarmierend ist dabei die Tatsache, dass jedes fünfte Kind in Singen an der Armutsgrenze lebt. „Damit hat die Stadt Singen in diesem Bereich mehr zu tun als andere Kommunen im Landkreis Konstanz. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass die Stadt dies gemeinsam mit Vereinen wie Kinderchancen Singen richtig angeht und eine tolle Arbeit macht. Das sind soziale Leuchtturmprojekte die wir hier haben, die als Vorbild für andere Städte und Kommunen dienen.“, so Jurisch.

Gassner-Herz betonte während des Gesprächs: „Niemand trifft auf einen schlimmeren Bürokratie-Dschungel als Familien, die finanzielle Unterstützung für ihre Kinder benötigen. Diese Erfahrung habe ich selbst in der Praxis gemacht, als ich noch beim Jobcenter gearbeitet habe. Es ist dringend erforderlich, diese Prozesse- in einem modernen und digitalen Verwaltungsprozess zu bündeln. Tatsächlich nehmen nur ein Drittel der Familien, die berechtigt wären, etwa den Kinderzuschlag auch in Anspruch, da die Beantragung viel zu kompliziert ist und das Angebot nicht immer bekannt.“ In Bezug auf die Kindergrundsicherung konnte im Rahmen des Gesprächs keine einheitliche Meinung über den Umfang der erforderlichen finanziellen Unterstützung erzielt werden. Dennoch stimmten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen Gassner-Herz und Jurisch zu, dass die Situation der Kinder letztendlich nicht allein vom Geld abhängt. Vielmehr betonten die Abgeordneten die Bedeutung von Menschen, die die Kinder an die Hand nehmen und sie auf ihrem Weg begleiten ihre Talente zu entfalten - so wie es die Mitglieder von Kinderchancen Singen e.V. mit ihren abwechslungsreichen Aktionen tun.

Jurisch und Gassner-Herz zeigten sich beeindruckt von dem Engagement und der Vielfalt der Aktivitäten des Vereins und betonten die Wichtigkeit solcher Projekte im Kampf gegen Kinderarmut.

Seitens des Vereins waren die Geschäftsführerin Martina Kaiser und der Vorsitzende Wolfgang Heintschel anwesend. Das Treffen wurde von Mitgliedern des FDP Ortsverband Singen, des Kreisverbands und der Stadträtin Kirsten Brößke begleitet.

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